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Infos für Mentor*innen

Sie können das erweiterte Führungszeugnis bei Ihrem Bürgerbüro oder beim Einwohnermeldeamt beantragen. Wenn Sie es erhalten haben, können Sie z.B. die Schulleitung einer Grundschule oder eines Gymnasiums kontaktieren, ihr das erweiterte Führungszeugnis vorlegen, und sagen, dass Sie gerne als ehrenamtliche*r Mentor*in für ein eingewandertes Talent tätig werden möchten, dessen Eltern noch beide wenig Deutsch sprechen. Falls die Schulleitung selbst ein solches Kind nicht empfehlen kann, muss evtl. erst Rücksprache mit den Klassenleitungen und dann natürlich auch mit der Familie des Kindes gehalten werden. Als Ort für die wöchentlichen Treffen empfehlen wir einen Raum der Schule oder die Stadtbücherei. Ideal an der Stadtbücherei ist, dass dort immer wieder passende Bücher angelesen und ausgeliehen werden können. Am Anfang können Sie sich ganz auf die Vermittlung der Lesefreude konzentrieren. Das abwechselnde Vorlesen und das Sprechen mit Rückfragen zum Gelesenen sind gut geeignet, um mitzubekommen, ob das Sprachniveau und der Inhalt des Buches passen. Lassen Sie sich gerne von den Angestellten der Stadtbücherei Büchertipps für das Alter und Sprachvermögen des Kindes geben.

Am besten klappt der Sprachfortschritt, wenn Ihr Mentee möglichst täglich eine halbe Stunde zu Hause liest und die neuen deutschen Wörter in einem Vokabelheft notiert. Diese können Sie bei den wöchentlichen Treffen miteinander klären und die Bedeutung gemeinsam notieren. So gelangt Ihr Mentee zu einem immer größeren passiven, später auch aktiven Wortschatz und allmählich von der Alltagssprache zur Bildungssprache. Wenn Ihr Mentee am Gymnasium ist, können Sie Tipps für die Arbeitsorganisation geben, damit Ihr Mentee sich die Hausaufgaben übersichtlich notiert, diese rechtzeitig anfertigt, sich früh genug auf Tests und Klassenarbeiten vorbereitet oder mit Ihnen plant, wie ein guter Vortrag für die Klasse vorbereitet wird. Sie können der Mentee-Familie anbieten, in den E-Mail-Verteiler der Klasse aufgenommen zu werden, zum Elternabend oder Elternsprechtag mitzukommen oder den Mentee-Eltern Terminlisten oder schulische Informationen zu erklären. Sie können versuchen, eine Team-Sportart zu finden, die dem Kind gefällt, damit es viele Kontakte mit Gleichaltrigen hat. Falls die Familie noch Sozialleistungen erhält, können Sie dabei helfen, für Ihren Mentee und seine Geschwister Leistungen des Bildungs- und Teilhabepaketes zu beantragen, z.B. die Übernahme der Jahresgebühr für den Sportverein. Sie können den Mente-Eltern helfen, einen passenden Sprachkurs zu finden, damit sie ihre Fähigkeiten im Deutschen verbessern können. Wichtig ist immer die Kommunikation mit der Mentee-Familie im Wohlwollen und im wechselseitigen Interesse an der jeweiligen Familienkultur.

Bitte haben Sie ganz viel Geduld, loben Sie viel und fragen Sie, was Ihnen wichtig ist!
Sollten Sie Freude an deutscher Grammatik haben, die für eingewanderte Talente sehr komplex ist, können Sie gerne mit Ihrem Mentee mit den grammatischen Übersichten in kleinen Schritten arbeiten und zusammen viele Beispielsätze bilden und in einem Heft notieren. Übung macht den Meister!