Wie alles begann

2010 fiel einer Grundschullehrerin ein besonders aufnahmefähiger, gymnasialgeeigneter Viertklässler auf. Die Eltern aus Togo sprachen noch wenig Deutsch und trauten sich die Anmeldung ihres Sohnes an einem Gymnasium nicht zu. Die Familie freute sich über eine Ansprechpartnerin, die den Jungen bei der Weiterentwicklung der Bildungssprache, sowie beim Erlernen einer selbstständigen Arbeitshaltung unterstützte. So begann die Mentorentätigkeit für Moubarak.

2015 wurde MentForMigra gegründet, um weitere ehrenamtliche Mentor*innen zu aktivieren, sie über Möglichkeiten der Unterstützung zu informieren und möglichst wohnortnah an geeignete Mentees zu vermitteln. Inzwischen studiert Moubarak – und im Rheinland engagieren sich weit über Hundert ehrenamtliche Mentor*innen für eingewanderte Talente und deren Familien. Unser Ziel ist es, im Rahmen der gemeinnützigen Unternehmergesellschaft MentForMigra gUG vielen weiteren eingewanderten Talenten in NRW und in Deutschland die Unterstützung durch Mentor*innen zu ermöglichen.

Lesen Sie, was Moubarak selbst berichtet

„Meine Eltern kommen aus Togo, einem sehr schönen Land, das so ganz anders ist als Deutschland. Dort gilt ein Kind als unhöflich, wenn es mit seinen Eltern diskutieren möchte oder wenn es anderen Erwachsenen in die Augen schaut. In meiner Düsseldorfer Grundschule war ich ein guter Schüler, obwohl wir kaum deutsche Bücher zu Hause hatten.

Zu Beginn der 4. Klasse lernte ich zufällig meine Mentorin kennen. Meine Eltern sprachen damals wenig Deutsch. Deshalb war es wichtig, dass meine Mentorin zum Anmeldetermin am Gymnasium mitkam. Sie meldete mich mit meiner Mutter beim Bücherbus an, empfahl mir Bücher und gab mir Tipps, wie ich mich schulisch organisieren konnte.

In den vielen Jahren bis zum Abitur stand mir meine Mentorin immer mit Rat und Tat zur Seite. Sie hat an mich geglaubt, machte mir Mut und gab mir Selbstvertrauen, sodass ich allmählich wagte, mich im Unterricht häufiger zu melden und meinen Lehrern in die Augen zu schauen. Die Unterstützung durch meine Mentorin war einfach unbezahlbar und ich bin sehr dankbar, sie vor vielen Jahren kennengelernt zu haben. Wir stehen nach wie vor in Kontakt. 2019 machte ich mein Abitur. Meine Eltern arbeiten beide und ich studiere Logistik-Management in Dortmund.“

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