Wir haben großen Respekt vor unseren Mentees! Unsere Mentees sind Talente von der Grundschule bis zum jungen Erwachsenenalter und kommen aus eingewanderten Familien. Sie sind in der deutschen Alltagssprache fortgeschritten, wenn wir sie kennenlernen. Unsere Mentees haben in der Regel den 24 Monate dauernden Seiteneinsteigerstatus im deutschen Schulsystem (SE-Status) abgeschlossen. Manche Mentees leben schon mehrere Jahre in Deutschland. Die Eltern unserer Mentees haben zum Zeitpunkt des Vermittlungstermins noch deutliche Barrieren im Deutschen und sind überwiegend sozioökonomisch benachteiligt. Oft helfen unsere Mentees ihren Eltern beim Übersetzen in die Familiensprache. Wir identifizieren geeignete Mentees mit Hilfe ihrer Klassenleitungen. Sie werden uns als Talente meistens empfohlen, wenn sie eine 4. Klasse besuchen, manche aber auch schon früher, andere in höheren Jahrgangsstufen. Die Vermittlungstermine finden in Anwesenheit der Mentee-Eltern und der Klassenleitung an der Schule der Mentees statt.
Viele unserer Mentee-Familien haben einen Fluchthintergrund. Falls der Bildungshintergrund der Mentee-Eltern gering ist, währt die Unterstützung durch die professionelle Kommunale Koordination mehrere Jahre, jedoch mindestens vier Jahre ab dem Vermittlungstermin, damit die Mentees und ihre Mentor*innen in den ersten Jahren zuverlässig betreut und beraten werden. Unsere Mentees werden durch uns mit Freude ans tägliche sinnerfassende Lesen herangeführt und in Intensivkursen „Fit fürs Gymnasium“ beim Übergang von der Grundschule zum Gymnasium zusätzlich gestärkt. Außerdem besuchen unsere Mentees Motivationstreffen, in denen sie sich gegenseitig Tipps geben, wie sie am Gymnasium und mit den hohen Anforderungen dort gut klarkommen.
Wir unterstützen unsere Mentees auch bei der Wörterbucharbeit, damit sie in Klassenarbeiten und Tests mit diesem erlaubten Hilfsmittel gut umgehen und zeiteffezient arbeiten können. Im Format des digitalen Mentee-Lese-Clubs empfehlen sich Mentees ihre Lieblingsbücher und stellen sich diese gegenseitig vor. Ältere Mentees mit guten Leistungen unterstützen in Form von Einzel-Lernhilfe jüngere Mentees des gleichen Gymnasiums, wenn die Leistungen in einem Hauptfach gestärkt werden sollen. Die Mentees bleiben während ihrer gesamten Schullaufbahn in Kontakt zu ihren Mentor*innen, gerne auch darüber hinaus, denn es entwickeln sich Vertrauensverhältnisse, die stabil sind. Die Mentor*innen beraten ihre Mentees bei ihrem Weg, der sich an die Schullaufbahn anschließt. Dabei entscheiden die Mentees, welchen Weg sie gehen wollen.
Durch MentForMigra werden sowohl die Talente selbst als auch ihre Geschwister und Eltern auf ihrem Bildungsweg und beim Deutscherwerb und somit langfristig bei der Integration in unsere Gesellschaft und in den Arbeitsmarkt unterstützt. Der interkulturelle Austausch zwischen den Mentee-Familien und ihren Mentor*innen findet auf persönlicher Ebene mit wechselseitiger Bereicherung statt. Dieser niederschwellige kultursensible Austausch ist die Basis für Zufriedenheit und gelingende Integration eingewanderter Familien in unsere Gesellschaft.